Das Donaudelta ist das zweitgrößte Flussdelta Europas und erschließt sich dem Besucher nicht leicht. Hat man aber Zeit, Geduld und am besten einen ortskundigen Einheimischen mit eigenem Boot an seiner Seite, so steht der Entdeckung dieses Naturparadieses kaum etwas im Weg. Das Delta ist ein verworrenes und weitverzweigtes Geflecht aus größeren und kleineren Wasserwegen, aus Sumpf und Schilfgebieten. Über ihm kreuzen sich sechs Vogelzugrouten und es dient alljährlich als Nistgebiet zahlreicher zum Teil bedrohter Vogelarten. Der Reiz des verschlungenen Dschungellabyrinths liegt abseits der großen Wasserwege, im Dickicht, wo sich die Frösche zum Sonnen auf Seerosenblättern sammeln und man Pelikane beim Jagen beobachten kann. In so mancher kleinen Fischersiedlung, die ohne Anbindung an das Straßennetz und nur auf dem Wasserweg zu erreichen ist, trocknen Boote in der Sonne und warten auf die nächste Ausfahrt.

Aber das vermeintliche Paradies ist bedroht. Auch hier hat der Mensch durch Eingriffe und illegale Fischerei das natürliche Gleichgewicht nachhaltig gestört. Es liegt an jedem Einzelnen, sich verantwortungsbewusst im Donaudelta zu bewegen, so dass wir uns auch in Zukunft an dem Artenreichtum erfreuen können und dieses wichtige Biosphärenreservat erhalten.